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Forschung/ Wissenschaft

Fleischerhaken-Galaxie durch Gezeitenwechselwirkungen mit einer anderen Galaxie entstanden?

Birgit Hoffmann Explosion, Fleischerhakengalaxie, Galaxie, Gezeitenwechselwirkungen, Spiralarm, Sternbild, Supernova, Teleskop, Volan, Weltraum Mittwoch, 4 Mai, 2011

Übersichtsaufnahme der Fleischerhaken-Galaxie Foto: ESO
Übersichtsaufnahme der Fleischerhaken-Galaxie Foto: ESO

Das Erscheinungsbild der Fleischerhaken-Galaxie € NGC 2442 ist stark asymmetrisch: Einer ihrer Spiralarme ist eng gewunden; in diesem Arm fand vor kurzem eine Supernova-Explosion statt. Der andere Spiralarm erstreckt sich vom Kern der Galaxie weit nach aussen und beherbergt die Kinderstuben vieler junger Sterne. Aufnahmen des MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskops und des NASA/ESA Hubble-Weltraumteleskops zeigen zwei sehr unterschiedliche Ansichten der Galaxie.

Die Fleischerhaken-Galaxie (Katalogbezeichnung NGC 2442) im südlichen Sternbild Volans (zu deutsch der fliegende Fisch ) ist leicht an ihren asymmetrischen Spiralarmen zu erkennen. Das charakteristische Erscheinungsbild der Galaxie dürfte durch Gezeitenwechselwirkungen mit einer anderen Galaxie verursacht worden sein. Bisher jedoch konnten die Astronomen weder den genauen Zeitpunkt dieser Begegnung noch den Übeltäter ausfindig machen.

Das hier gezeigte Übersichtsbild wurde mit dem Wide Field Imager am MPG/ESO 2,2 Meter Teleskop auf La Silla in Chile aufgenommen. Es zeigt sehr deutlich die Doppelhaken-Form, der die Galaxie ihren Spitznamen verdankt. Auch einige andere Galaxien in der Nähe von NGC 2442 sowie viele weit entfernte Hintergrundgalaxien sind deutlich zu sehen. Zwar erreichen die vom Boden aus gewonnen Aufnahmen des Wide Field Imagers nicht die Bildschärfe des Hubble-Weltraumteleskops. Dafür zeigt jedes Bild einen viel grßeren Himmelsausschnitt als bei Hubble-Aufnahmen. Um beide Vorteile zu nutzen, verwenden Astronomen nicht selten eine Kombination von Aufnahmen beider Instrumente.

Eine Nahaufnahme des NASA/ESA-Weltraumteleskops Hubble zeigt den Kern der Galaxie und den kompakteren der beiden Spiralarme. In diesem Spiralarm explodierte 1999 ein massereicher Stern am Ende seines Lebens als Supernova. Der Vergleich dieser Aufnahme aus dem Jahr 2006 mit Hubble-Bildern aus dem Jahr 2001 und älteren Aufnahmen bodengebundener Teleskope ermöglichte es den Astronomen, den Tod des Sterns im Detail zu untersuchen. Zum Zeitpunkt der hier gezeigten neuen Aufnahme war die Supernova selbst bereits soweit verblasst, dass sie nicht mehr erkennbar ist.

Durch die ESO-Beobachtungen wird auch das andere Ende des Lebenszyklus der Sterne in der Hubble-Aufnahme klar erkennbar: Überall in der Galaxie, und insbesondere im längeren der beiden Spiralarme, zeigen sich rosa und rot leuchtende Sternentstehungsgebiete. Ihre Farbe zeigt die Anwesenheit von Wasserstoffgas, das von der Strahlung frisch geborener Sterne zum Leuchten angeregt wird.

Die derzeitige Episode heftiger Sternentstehung dürfte durch die gleiche Beinahe-Kollision mit einer anderen Galaxie ausgelöst worden sein, die der Fleischerhaken-Galaxie auch ihre eigenartige Form verliehen hat. Die dabei wirkenden Gezeitenkräfte haben nicht nur die Galaxie als ganzes verformt, sondern auch Gaswolken in ihrem Inneren kollabieren lassen.

Weitere Informationen

Das MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskop wurde 1984 in Betrieb genommen und ist eine Leihgabe der Max-Planck-Gesellschaft an die ESO. Sein Wide Field Imager, eine astronomische Kamera mit besonders grossem Blickfeld und einem Detektor mit 67 Millionen Pixeln, liefert Bilder, die nicht nur von wissenschaftlichem, sondern auch von ästhetischem Wert sind.

Die Europäische Südsternwarte ESO (European Southern Observatory) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch ihre 15 Mitgliedsländer: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine massgebliche Rolle. Die ESO betreibt drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Nordchile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts, sowie VISTA, das grßte Durchmusterungsteleskop der Welt. Die ESO ist der europäische Partner für den Aufbau des Antennenfelds ALMA, das grßte astronomische Projekt überhaupt. Derzeit entwickelt die ESO das European Extremely Large Telescope (E-ELT) für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren und Infrarotlichts, mit 42 Metern Spiegeldurchmesser ein Grossteleskop der Extraklasse.

Quelle: Max-Planck-Institut für Astronomie

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