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Allgemein/ Seuchen

Vogelgrippe in der Antarktis – Forschende befürchten erhebliche Auswirkungen auf die Vogelpopulationen

Birgit Hoffmann Antarktis, Raubmöwe, Skua, Vogelgrippe. H5N1 Mittwoch, 29 Oktober, 2025

Ein Team von Forschern der Uni Jena bestätigt in einer Pressemitteilung jetzt einen befürchteten Trend: Nachdem im Oktober 2023 das Vogelgrippevirus H5N1 auf der subantarktischen Insel Südgeorgien und nachfolgend im Februar 2024 in der Antarktis, auf James Ross Island, nachgewiesen wurde, dokumentierten die Forschenden um Christina Braun bei ihrer jüngsten Expedition 2025 erstmalig Anzeichen für das Auftreten der hochpathogenen Variante auch auf der Fildes-Halbinsel auf King George Island. Die Forschenden beobachteten eine erhöhte Sterblichkeit bei verschiedenen Seevogelarten.

Einzigartiges Langzeitprojekt seit 1979

Unter Anleitung von Christina Braun, die bereits 15 Forschungsreisen in die Antarktis unternommen hat, führten die Studentinnen Julia Engelhardt und Katharina Engl von Anfang Januar bis Ende Februar 2025 auf der uruguayischen Forschungsstation „Base Cientica Antárctica Artigas“ das Monitoring durch. Seit 1979/80 beobachten deutsche Biologen, und ab 1983 die Arbeitsgruppe Polar- und Ornitho-Ökologie der Universität Jena die Entwicklung von 14 Brutvogelarten in einem 35 km² großen Gebiet. Dazu zählen Zügel-, Adélie- und Eselspinguine sowie Skuas und Riesensturmvögel. Das vom Umweltbundesamt geförderte Projekt gilt global als einzigartige Langzeitstudie. Neben den Populationsdaten von Vögeln und Robben erfassen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch angeschwemmte Abfälle – darunter verbranntes Plastik, Verpackungen oder Fischereireste. In diesem Jahr lag die Dichte bei rund einem Objekt pro Meter Küstenlinie. Das ist ein vergleichsweise hoher Wert für einen Ort, der praktisch nicht von Menschen bewohnt ist.

52 tote Tiere in nur einer Saison

Normalerweise finden die Forschenden nur wenige sogenannte frischtote Tiere im Zeitraum ihrer 2- bis 3-monatigen Expedition, aber während des letzten Monitorings waren es 52 tote Tiere, mehrheitlich Skuas (Raubmöwen), die Tage beziehungsweise einige Wochen vor ihrem Fund gestorben waren. Forschende vom Alfred-Wegner-Institut in Potsdam und chilenische Kollegen entnahmen und analysierten die Proben teilweise vor Ort und bestätigten den Verdacht auf H5N1.

Eine der Raubmöwen (Skua), die das Jenaer Team während seiner Expedition tot aufgefunden hat. Quelle: Foto: Katharina Engl

Das Forschungsteam befürchtet, dass sich das Virus weiter ausbreiten wird, denn die Vögel brüten auf sehr beengtem Gebiet – nur etwa 2 % der antarktischen Fläche sind eisfrei. „Das Gebiet, das wir beobachten, ist sehr klein und vogelreich. Außerdem brüten die antarktischen Vögel typischerweise in Kolonien. Deshalb ist die Ansteckungsgefahr sehr groß. Ist die Mortalitätsrate sehr hoch in einer Population, kann es sein, dass sie komplett zusammenbricht“, so Markus Bernhardt-Römermann vom Institut für Biodiversität, Ökologie und Evolution.

Die Forschenden mussten besondere Schutzkleidung tragen, denn die Gefahr einer Übertragung des Virus auf den Menschen besteht.

In Chile, Peru und Argentinien sprang H5N1 bereits auf Säugetiere wie Robben, Seelöwen und Seeelefanten über, was 2023 zu einem Massensterben an den dortigen Küsten führte. „Einzelne Infektionen bei Menschen nach direktem Kontakt mit infizierten Vögeln sind ebenfalls dokumentiert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen also sehr vorsichtig sein und sich selbst schützen,“ erklärt Braun die Situation vor Ort.

Klimawandel verändert Artenzusammensetzung

Die Vogelarten der Antarktis reagieren zudem empfindlich auf die Klimaerwärmung. „Die Artenzusammensetzung verschiebt sich rasant“, erklären die Forschenden. So sind die Kapsturmvögel, die noch vor wenigen Jahren zu Hunderten im Untersuchungsgebiet brüteten, inzwischen praktisch verschwunden. In der aktuellen Saison konnte kein einziges Brutpaar festgestellt werden. Dagegen profitieren Riesensturmvögel sowie Eselspinguine, die ursprünglich subantarktische Regionen bevorzugten, von den veränderten Bedingungen. Adélie- und Zügelpinguine hingegen gehen stark zurück.

„Wir wissen nicht, ob die Vögel andere Brutgebiete aufsuchen oder tatsächlich verschwinden – es fehlt an vergleichbaren Langzeitdaten anderer Forschungsgruppen“, betont Braun. „Genau deshalb sind kontinuierliche Projekte wie unseres so wichtig.“

Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena

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