Fracking belastet Atmosphäre mit schädlichen Gasen
Bei der Schiefergas- und Schieferölförderung gelangen klima- und gesundheitsschädliche Gase in die Atmosphäre. Das haben Messungen eines Teams der Universität Innsbruck in einem Fracking-Gebiet im US-Bundesstaat Colorado ergeben. Die Wissenschaftler um Armin Wisthaler nehmen mit speziellen, in Tirol entwickelten Messgeräten für Luftschadstoffe an einer aktuellen Forschungskampagne der NASA teil.
In den USA boomt derzeit die Schiefergas- und Schieferölförderung.
Horizontalbohrungen erschließen weite Schiefergesteinsschichten, in welche ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien gepresst wird. Dadurch entstehen feinste Gesteinsrisse, über die Gas und Öl entweichen und über Bohrrohre an die Oberfläche gelangen.
Doch die neue Fördertechnik, kurz Fracking genannt, ist nicht unbedenklich.
„Bei der Förderung, Aufbereitung und Verteilung gelangen über zahllose Lecks klima- und gesundheitsschädliche Gase in die Atmosphäre“, sagt Armin Wisthaler vom Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik der Universität Innsbruck, der auch an der Universität Oslo forscht. Die Wissenschaftsgemeinschaft ist alarmiert und forscht seit einigen Jahren intensiv an den Umweltauswirkungen von Fracking.
„Wir finden krebserregendes Benzol, giftigen und übelriechenden Schwefelwasserstoff und eine Vielzahl von Vorläufersubstanzen für gesundheitsschädliches Ozon in ländlichen Gegenden, wo man eigentlich saubere Luft erwarten würde“, meint Teamleiter Armin Wisthaler.
„Unsere Messungen bestätigen die Befunde amerikanischer Kollegen aus anderen Gegenden, in denen Fracking intensiv betrieben wird. Hier sind dringend strengere Umweltauflagen und Kontrollen notwendig“, lautet sein erstes Fazit.
Quelle: Universität Innsbruck