Hochwasser: Es wird mit deutlichen Überschreitungen durch Zuflüsse aus Mulde und Saale an Hochwassermeldepegeln der Elbe gerechnet
Nach Durchgang des Hochwasserscheitels in Usti nad Labem am heutigen Tag setzt sich die steigende Tendenz der Wasserstände an der Elbe fort. Dies teilt das LHW mit einem aktuellen Lagebericht vom 06.06.2013 8 Uhr mit. Es ist mit einer sehr deutlichen Überschreitung der Richtwerte der AS 4 insbesondere unterhalb der hohen Zuflüsse aus Mulde und Saale an allen Hochwassermeldepegeln der Elbe zu rechnen. Die Wasserstände der Havel steigen ebenfalls deutlich an, die Überschreitung des Richtwertes der AS1 ist am heutigen Tag zu erwarten. Im Ober- und Mittellauf der Saale fallen die Wasserstände langsam. Am Pegel Halle – Trotha wurde gestern der Hochwasserscheitel mit 809 cm erreicht. An den Pegeln Bernburg und Calbe steigen die Wasserstände weit oberhalb der Richtwerte für die MG bzw. AS 4. Die Wasserführung der Mulde und der Weißen Elster zeigt durchweg eine fallende Tendenz. Die Wasserstände an den Pegeln der Unterläufe bewegen sich noch oberhalb der Richtwerte der AS 4. An der Schwarzen Elster bildet sich derzeit der Hochwasserscheitel am Brandenburger Pegel Herzberg aus, am Pegel Löben steigen die Wasserstände oberhalb des Richtwertes der AS 4 noch langsam an.
Elbe:
An den Zuflüssen der Elbe auf tschechischem Gebiet setzt sich eine fallende Tendenz der Wasserführung durch.
Der Hochwasserscheitel der Elbe bildet sich zuzeit am Pegel Usti nad Labem mit ca. 1070 cm aus. Auf sächsischem Gebiet steigen die Wasserstände weiter, am Pegel Dresden wird der Scheitel mit 860 – 875 cm in den Mittagsstunden erwartet. Im weiteren Verlauf der Elbe steigen die Wasserstände durchgängig weiter, für den Pegel Torgau wird ein Scheitelwasserstand im Bereich von 895 bis 920 cm für Freitag prognostiziert. An den Pegeln Aken und Barby wurden die Richtwasserstände der AS4 überschritten, nach der aktuellen Vorhersagerechnung ist das auch an den nachfolgenden Pegeln zu erwarten. Damit wird das Niveau des HW 2002 erreicht bzw. nach Einmündung von Mulde und Saale durch deren hohe Zuflüsse deutlich überschritten. Durch die steigende Wasserführung der Elbe im Mündungsbereich der Havel wird der Abfluss der Havel zunehmend behindert, was zu einem Überschreiten des Richtwasserstandes der AS1 am Pegel Havelberg führen wird.
Flussgebiet Saale mit Wipper und Eine
Saale:
Die langsam rückläufigen Tendenzen der Wasserführung der Saale und ihrer Zuflüsse im Oberlauf setzen sich auf hohem Niveau weiter fort. Fallende Wasserstände oberhalb des Richtwertes der AS 4 werden auch am Hochwassermeldepegel Camburg – Stöben registriert. Auf Grund der stagnierend hohen Zuflüsse der Unstrut ist ein nur langsamer Rückgang der Wasserführung im Mittellauf der Saale insbesondere am Pegel Naumburg – Grochlitz erkennbar. Der Richtwert der AS 4 bleibt weiterhin weit überschritten. Am vergangenen Vormittag bildete sich am Pegel Halle – Trotha der Hochwasserscheitel bei 8,09 m aus. Bis in die Abendstunden fielen die Wasserstände unter die 8 – m -Marke. Derzeit werden hier fallende Wasserstände noch weit oberhalb des Richtwertes der AS 4 registriert. Am Pegel Bernburg bleibt die Meldegrenze bei aktuell steigenden Wasserständen weit überschritten. Für den Pegel Calbe wird bei weiterem Anstieg der Wasserführung oberhalb des Richtwertes der AS 4 mit dem Eintreten des Hochwasserscheitels im Verlauf des heutigen Tages gerechnet.
Wipper und Eine:
Die Wasserstände der Wipper am Pegel Mansfeld – Leimbach sowie der Eine / Pegel Aschersleben unterschritten in den gestrigen Abendstunden die Richtwerte der Alarmstufen 1 bzw. der Meldegrenze.
Flussgebiet Unstrut mit Nebenflüssen
Im Oberlauf der Unstrut und in ihren Zuflüssen ist eine leicht fallende Tendenz der Wasserführung zu beobachten, die HW-Situation entspannt sich weiter. Das RHB Straußfurt und die TS Kelbra /Helme müssen weiterhin auf hohem Niveau entlastet werden, sodass der Wasserstand am Pegel Wangen weiter mit nur sehr langsam fallender Tendenz im Bereich der AS 3 verbleibt. Dieser sehr langsame Rückgang der Wasserführung setzt sich auch im Mündungsbereich fort.
Die Wasserstände an den Pegeln der Weißen Elster zeigen durchweg eine fallende Tendenz. Aktuell kommt es am Pegel Zeitz zu einem Ausfall des Messwertgebers, deshalb kann hier die Wasserstandsentwicklung nicht eingeschätzt werden. Es ist jedoch, analog zum Pegel Gera – Langenberg, von einem deutlichen Rückgang der Wasserführung und der Unterschreitung des Richtwertes der AS 3 auszugehen. Am Pegel Oberthau fallen die Wasserstände langsam oberhalb des Richtwertes der AS 4.
Flussgebiet Mulde
Im Verlauf der Mulde sind durchgehend fallende Wasserstände zu beobachten. Am Pegel Golzern 1 verbleiben die Wasserstände heute noch oberhalb des Richtwertes der AS 2, am Pegel Bad Düben im Bereich oberhalb des Richtwertes der AS 3. Am Pegel Dessau – Brücke sind derzeit langsam fallende Wasserstände zu beobachten, die jedoch noch am
heutigen Tage oberhalb des Richtwertes der AS 4 verbleiben.
Flussgebiet Schwarze Elster
Der Oberlauf der Schwarzen Elster zeigt durchgängig eine fallende Tendenz der Wasserführung. Im Mittellauf, am brandenburgischen HochwassermeldepegelHerzberg, zeichnet sich seit den frühen Morgenstunden der Scheiteldurchgang ab. Die Wasserstände am Pegel Löben steigen oberhalb des Richtwertes der AS 4 noch weiter langsam an.
Flussgebiet Bode, ihre Nebenflüsse und Ilse
Die leicht fallende bis stagnierende Tendenz der Wasserführung im Flussgebiet der Bode hält weiter an. Am Pegel Staßfurt werden aktuell fallende Wasserstände oberhalb des Richtwertes der AS 1 beobachtet. Bei stabiler Wetterlage wird eine deutliche Unterschreitung des Richtwertes der AS 1 zum Wochenende erwartet.
Quelle: LHW Sachsen-Anhalt