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Naturschutz/ Stürme

Stärkere Stürme und grössere Sturmschäden im Wald

Birgit Hoffmann Schnee, Sturm, Wald, Winterstürme Samstag, 12 Dezember, 2009

Die Häufung starker Winterstürme in den vergangenen Jahrzehnten könnte bereits eine Folge des laufenden Klimawandels sein. In diesem Zusammenhang fanden nun Wissenschafter der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL anhand einer weltweit einzigartigen Windmessreihe heraus, dass im Kanton Zürich die Anzahl stürmischer Tage und die maximale Böengeschwindigkeit seit 1891 zugenommen haben. Gleichzeitig vergrösserten sich auch die Waldschäden nach Stürmen stark.
Winterstürme haben den Schweizer Wald in den letzten 50 Jahren stark beeinträchtigt. Allein die Orkane „Lothar“ (1999) und „Vivian“ (1990) warfen oder brachen etwa die vierfache Holzmenge, die jährlich in der Schweiz genutzt wird. Diese relativ nah aufeinander folgenden Naturereignisse lassen vermuten, dass Stürme immer häufiger werden. Wissenschafter der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) und der Universitäten Bern, Neuenburg und Genf bestätigen diese Annahme anhand von zwei aktuellen Veröffentlichungen.

Winterstürme mit höheren Böenspitzen

Eine im International Journal of Climatology (online) veröffentlichte Analyse einer langjährigen, weltweit einzigartigen Windmessreihe aus der Region Zürich zeigte, dass die Böengeschwindigkeiten der Winterstürme in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen haben und starke Böen immer häufiger auftreten. Zudem besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Böenspitzen der Winterstürme und der Schadholzmenge im Kanton Zürich.

Zwischen 1858 und 2007 ereigneten sich in der Schweiz 25 starke Winterstürme mit Schadholzmengen von jeweils mehr als 70’000 m3, wie die Wissenschafter kürzlich in der Zeitschrift Agricultural and Forest Meteorology (online) zeigten. Zwischen 1958 und 2007 wurden doppelt so viele schwere Winterstürme registriert wie in den 50 Jahren zuvor. Die Stürme führten 1958-2007 zu 22 Mal mehr Schadholz als hundert Jahre zuvor. Einer der Gründe für die stark zunehmenden Schäden liegt im Ansteigen des Holzvorrates. Die Waldfläche der Schweiz nahm seit 1860 um über 60% zu und gleichzeitig steht heute fast dreimal so viel Holz auf einem Hektar Wald wie vor 150 Jahren. Trotzdem sind im Vergleich zur Entwicklung der Waldfläche, der mittleren Baumhöhen und der Holzvorräte die Schadholzmengen überproportional angestiegen. Sturmschäden im Wald konzentrieren sich in 23 von 25 Fällen auf das Schweizer Mittelland und die nördlichen Voralpengebiete. „Vivian“ war einer der seltenen Stürme, die vor allem in den Alpen wüteten.

Die Zunahme der Schadholzmenge könnte zum Teil auch auf bereits erfolgte klimatische Veränderungen zurückzuführen sein. Denn im untersuchten Zeitraum hat die mittlere Wintertemperatur um 2 Grad Celsius zugenommen und im Winter fallen heute deutlich mehr Niederschläge als vor 150 Jahren, wie die Studie zeigt. Und weil sich die meisten Sturmschäden im Wald bei ungefrorenem Boden ereigneten, kippten die Bäume bei Stürmen, besonders in nassen Böden, schneller um.

Die Zunahme von Winterstürmen wird nicht nur in der Schweiz, sondern in weiten Teilen Europas beobachtet. Darum braucht es, um überregionale Aussagen zur Entwicklung der Häufigkeit von Sturm- und Waldschäden machen zu können, zusätzliche Analysen aus anderen Regionen.

Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL hat sowohl nach dem Sturm „Vivian“ (1990) als auch nach „Lothar“ (1999) umfangreiche Untersuchungen zum Ausmass dieser ausserordentlichen Naturereignisse, zu deren ökonomischen und ökologischen Folgen und zu regionalen Sturmrisiken durchgeführt. Umfangreiche Ergebnisse sind unter den weiter unten verlinkten Beiträgen nachzulesen. 20 Jahre nach „Vivian“ beziehungsweise zehn Jahre nach „Lothar“ erfasst die WSL auf zahlreichen Sturmwurfflächen die aktuelle Waldsituation erneut, um weiteren Fragen zu Waldverjüngung, Vegetationsökologie, Waldmanagement, Holzabbau und Insektenpopulationen nachzugehen.

Quelle: Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

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