• Datenschutz
  • Impressum
Seismoblog
Das Natur und Umwelt Nachrichten Portal
  • Start
  • Erdbeben Ticker
    • Erdbeben weltweit
  • Satellitenbilder
    • Sonnen Aktivität
    • Vulkan Aschewolken Global
    • Wolken Europa
V Medizin

Forschung/ Gesundheit

Wenn Pflege rationiert wird – neueste Forschung zu diesem Thema

Birgit Hoffmann Patient, Pflege, Pflegepersonal Montag, 11 November, 2013

Pflegefachleuten in europäischen Spitälern fehlt oft die Zeit, um pflegerische Massnahmen wie zum Beispiel Gespräche mit Patienten oder die Anleitung von Angehörigen durchzuführen. Auch Schweizer Spitäler sind davon betroffen. Das zeigt eine Untersuchung des Fachbereichs Pflegewissenschaft der Universität Basel, die in der Fachzeitschrift «BMJ Quality & Safety» publiziert wurde.

Der Spardruck im Gesundheitswesen zwingt Pflegefachleute im Spitalalltag oft zu schwierigen Entscheidungen: Sie müssen beurteilen, welche pflegerischen Massnahmen sie ihren Patienten überhaupt anbieten können und welche sie auslassen müssen. Studien in den letzten Jahren haben dieses Phänomen untersucht und beispielsweise einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Rationierung von Pflege und der Patientensterblichkeit gezeigt.

Eine Studie unter der Leitung des Fachbereichs Pflegewissenschaft der Universität Basel ging nun erstmals der Frage nach, welche notwendigen pflegerischen Massnahmen in allgemeinen chirurgischen und medizinischen Abteilungen von europäischen Akutspitälern nicht durchgeführt werden können und wie oft dies vorkommt. Hierfür wurden Befragungsdaten von 33’659 Pflegenden aus 488 Spitälern in zwölf europäischen Ländern, namentlich in Belgien, England, Finnland, Deutschland, Griechenland, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Spanien, Schweden und der Schweiz ausgewertet. Die Daten waren ursprünglich im Rahmen der internationalen Studie «Nurse forecasting in Europe» (RN4CAST) erhoben worden, die im Rahmen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms finanziert wurde.

Vier von 13 Massnahmen unterbleiben

Im europäischen Durchschnitt mussten Pflegefachpersonen vier von 13 pflegerischen Massnahmen in ihrer letzten Arbeitsschicht auslassen. Die Schweizer Spitäler schnitten mit drei von 13 ausgelassenen Massnahmen vergleichsweise gut ab. Allerdings bestanden zwischen und innerhalb der Länder teilweise grosse Unterschiede. In den 35 teilnehmenden Schweizer Spitälern variierte die Anzahl zwischen einer und vier ausgelassenen pflegerischen Massnahmen.

Die Ergebnisse zeigen im europäischen Vergleich ein ähnliches Muster: Psycho-edukative Massnahmen (zum Beispiel Gespräche mit Patienten oder das praktische Anleiten von Patienten und ihren Angehörigen) entfallen häufiger als beispielsweise Massnahmen wie Pflegeplanung und Dokumentation, Patientenüberwachung, Umlagern von Patienten und das rechtzeitige Verabreichen von Medikamenten.

«Psycho-edukative Massnahmen gehören zwar seit jeher zu den Kernaufgaben der Pflege, werden aber angesichts knapper Ressourcen häufig nicht durchgeführt. Sie erhalten vom Pflegefachpersonal geringere Priorität, da sie sehr zeitintensiv sind und der Zeitaufwand schlecht planbar ist», so Dr. René Schwendimann, Leiter der Schweizer Forschungsgruppe.

Negativer Einfluss auf Arbeitszufriedenheit

Das Rationieren von pflegerischen Massnahmen ist selbst innerhalb der Pflege ein Tabuthema, stellt es für Pflegefachpersonen doch ein berufsethisches und moralisches Dilemma dar. Dies kann sich negativ auf die Arbeitszufriedenheit auswirken und gar zu Burnout oder Berufsausstieg führen. Gerade deshalb sei es wichtig, dass zu diesem Thema im Gesundheitswesen ein offener Diskurs geführt wird, so die Studienautoren.

Spitalmanagement gefordert

Die Untersuchung zeigte auch, dass – unabhängig von der Länderzugehörigkeit – das Auslassen von pflegerischen Massnahmen in den Spitälern seltener vorkommt, in denen die Pflegefachleute bessere Rahmenbedingungen vorfanden. Diese betrafen unter anderem die Führungsqualität der Abteilungsleitung, die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegenden und das Ausmass von nicht-pflegerischen Tätigkeiten wie etwa das Reinigen von Patientenzimmern.

«Das Spitalmanagement kann durch die Optimierung der Rahmenbedingungen dazu beitragen, dass Pflegefachpersonen pflegerische Massnahmen weniger häufig rationieren müssen», so Schwendimann. Angesichts der Sparmassnahmen im Gesundheitswesen in vielen europäischen Ländern kann sich das Auslassen von Pflegemassnahmen weiter verschärfen. Regelmässige Befragungen des Pflegepersonals können als Warnsystem dienen, um Ressourcenmängel frühzeitig zu erkennen.

Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft

  • twittern 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • teilen 

Related Posts

Global - Weltweit

Forschung /

Studie zeigt nicht erwartete Verstärkung der Walker -Zirkulation auf

Labor-13

Gesundheit /

Apotheken bieten Selbsttests auf verschiedene Infektionen an

forschung

Forschung /

Was kleinste Augenbewegungen ausmachen

‹ Super Taifun Haiyan hinterlässt auf den Philippinen ein Bild der Verwüstung › Nach Super Taifun Haiyan: Logistische Mammut-Aufgabe für die Hilfsorganisationen

Kategorien

  • Allgemein (542)
  • Archäologie (4)
  • Atomkraft (99)
  • Erdbeben (1.086)
  • Erdrutsch (61)
  • Ernährung (306)
  • Feuersbrünste (28)
  • Fluten (426)
  • Forschung (845)
  • Gesundheit (543)
  • Naturschutz (597)
  • Paläontologie (2)
  • Satellitenbilder (8)
  • Seuchen (1.456)
  • Stürme (155)
  • Umweltschutz (446)
  • Vulkane (148)
  • Wissenschaft (609)

Werbung

RSS Aktuelle Trends im Web, Tipps zum Bloggen, WordPress und mehr

  • Nachgezählt: Im Schnitt 42 Apps auf deutschen Smartphones Freitag, 6 Juni, 2025
  • News Fatigue: Wenn die Nachrichtenflut überfordert Mittwoch, 16 April, 2025
  • Ghosting im Web Mittwoch, 16 April, 2025
  • Steigende Tendenz von Unternehmen, die sich mit KI beschäftigen Dienstag, 22 Oktober, 2024
  • Programmieren als Pflichtfach? Dienstag, 22 Oktober, 2024
  • Smart-Home-Technologie: Smart-Home-Anwendungen in fast jedem zweiten Zuhause Dienstag, 27 August, 2024

Back to Top

Blogroll

  • Blogging Inside
  • PHP Archiv

Seiten

  • Datenschutz
  • Erdbeben Ticker
  • Erdbeben weltweit
  • Impressum
  • Nutzungsbedingungen
  • Sonnen Aktivität
  • Vulkan Aschewolken Global
  • Wolken Europa
© Seismoblog 2025
Seismoblog, das Online Magazin zum Thema Umwelt, Natur, Gesundheit und Ernährung.