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Forschung/ Naturschutz/ Umweltschutz/ Wissenschaft

Meeres- Forscher untersuchen Gasquellen am Meeresboden vor der Küste von Spitzbergen

Birgit Hoffmann Forschungsschiff, Gasaustritt, Gasquelle, Grönlandsee, Meer, Meeresboden, Meerwassererwärmung, Methan, Spitzbergen Freitag, 21 September, 2012

Meeresforscher vom deutschen Forschungsschiff MARIA S. MERIAN haben viereinhalb Wochen lang Gasquellen am Meeresboden vor der Küste Spitzbergens untersucht. Die Forscher haben Proben und Daten in dem betroffenen Gebiet sammeln können. Mit dem Tauchboot JAGO konnten Sie sich ein eigenes Bild vom Aussehen des Meeresbodens und der Gasquellen machen.

Hintergrund für die Expedition waren Überlegungen, dass sich bei steigenden Wassertemperaturen im Meeresboden lagernde, eisähnliche Methanhydrate langsam auflösen könnten. „Das Methanhydrat ist nur bei sehr niedrigen Temperaturen und sehr hohem Druck stabil. Die Gasquellen vor Spitzbergen liegen ungefähr in der Wassertiefe, die die Grenze zwischen Stabilität und Auflösung bedeutet. Deshalb lag die Vermutung nahe, dass bei den messbar steigenden Wassertemperaturen in der Arktis die Hydrate von oben her anfangen abzutauen“, erklärt Professor Berndt. Methan könnte dann ins Wasser oder gar in die Atmosphäre gelangen, wo es ein wesentlich stärkeres Treibhausgas als CO2 ist.

Das Tauchboot JAGO während der Expedition MSM21/4. Im Hintergrund ist Spitzbergen zu sehen. Foto: Felix Gross, GEOMAR
Das Tauchboot JAGO während der Expedition MSM21/4. Im Hintergrund ist Spitzbergen zu sehen. Foto: Felix Gross, GEOMAR

Was die Forscher im Untersuchungsgebiet tatsächlich vorfanden, ergibt jedoch ein wesentlich differenzierteres Bild. Vor allem die Befürchtung, dass die Gasaustritte eine Folge der aktuellen Meerwassererwärmung sein könnten, scheint nicht zuzutreffen. Denn zumindest einige Gasquellen müssen schon länger aktiv sein. An ihnen fanden sich Karbonatkrusten, die entstehen, wenn Mikroorganismen das austretende Methan umwandeln. „Wir haben an einigen der Austrittstellen Krusten gefunden, die möglicherweise schon mehrere hundert Jahre alt sind. Diese Schätzung beruht zwar nur auf der Größe der Proben und Erfahrungswerten, wie schnell solche Krusten wachsen. Auf jeden Fall müssen die Methanquellen aber schon älter sein“, sagt Professor Berndt. Das genaue Alter der Karbonate wird nun anhand gewonnener Proben in den Laboren am GEOMAR bestimmt.

„Genaueres können wir erst in einigen Monaten sagen, wenn die Daten analysiert wurden, aber die beobachteten Gasaustritte sind wahrscheinlich nicht auf menschlichen Einfluss zurückzuführen“, so Berndt. Stattdessen gibt es zwei andere Erklärungsmöglichkeiten: Entweder sind sie Symptome einer langfristigen Erwärmung oder sie stellen einen saisonalen Prozess dar, bei dem Gashydrate immer wieder schmelzen und neu entstehen.

Eine andere interessante Beobachtung der Expedition war, dass sich am Meeresboden eine bereits sehr aktive mikrobielle Gemeinschaft etabliert hat, die das Methan konsumiert. „Wir konnten sehr hohe Konzentrationen von Schwefelwasserstoff nachweisen, die ein Indiz für methanfressende Mikroben im Meeresboden darstellen, und haben mit JAGO typische Lebensgemeinschaften, wie wir sie von älteren Methanquellen kennen, entdeckt“, erklärt die ebenfalls an der Expedition beteiligte Mikrobiologin Professor Dr. Tina Treude vom GEOMAR. „Methanfressende Mikroben wachsen nur recht langsam im Meeresboden und die hohe Aktivität deutet darauf hin, dass das Methan nicht erst seit kurzem aus dem Meeresboden steigt.“

Quelle: GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

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