• Datenschutz
  • Impressum
Seismoblog
Das Natur und Umwelt Nachrichten Portal
  • Start
  • Erdbeben Ticker
    • Erdbeben weltweit
  • Satellitenbilder
    • Sonnen Aktivität
    • Vulkan Aschewolken Global
    • Wolken Europa

Forschung/ Naturschutz/ Umweltschutz/ Wissenschaft

Afrika: Regen durch Meeresströmungen im Nordatlantik angetrieben

Birgit Hoffmann Dürre, Klima, Regen, Regenzeit, Trockenzeit, tropische Regengürtel, Überschwemmung, Wasserkreislauf Montag, 16 Januar, 2012

Niederschlagsmengen im südlichen Afrika angegeben in Zentimetern pro Monat im Südsommer (Dezember bis Februar) Abb.: MARUM, Universität Bremen
Niederschlagsmengen im südlichen Afrika angegeben in Zentimetern pro Monat im Südsommer (Dezember bis Februar) Abb.: MARUM, Universität Bremen

Ein Forscherteam vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) an der Universität Bremen untersuchte die Änderungen im Wasserkreislauf in Südost-Afrika während der letzten 17.000 Jahre. Entgegen der vorherrschenden Theorie zeigen ihre Ergebnisse, dass der Antrieb für den Wechsel von trockenen hin zu Phasen mit mehr Niederschlag nicht regional, sondern im weit entfernten Nordatlantik zu finden ist. Die Studie erschien nun in der Ausgabe der Zeitschrift Nature vom 22.Dezember.

Als breites Band zieht sich der tropische Regengürtel über den afrikanischen Kontinent und bestimmt durch seine jährliche Wanderung den Wechsel von Regen- und Trockenzeiten. Änderungen in diesem System können zu Überschwemmungen oder Dürren führen mit oft verheerenden Folgen für die Bevölkerung. Um dieses System besser verstehen zu können, hat nun ein Wissenschaftlerteam des MARUM und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) um Geowissenschaftler Dr. Enno Schefuss Ablagerungen am Meeresboden vor der Küste Südostafrikas untersucht. Dort, wo der Fluss Sambesi in den Indischen Ozean mündet, fanden die Forscher Informationen über trockene und regenreiche Phasen während der letzten 17.000 Jahre.

Wir konnten herausfinden, dass Änderungen im Niederschlagssystem in dieser Region Südafrikas per Fernsteuerung durch Variationen in den Meeresströmungen im Nordatlantik angetrieben wurden , berichtet Schefuss. Wir vermuten eine Art atmosphärische Brücke, über die das Signal aus dem Nordatlantik bis in die Südhemisphäre gelangte und dort den afrikanischen Regengürtel verschob. Mit ihren Ergebnissen widerlegen die Bremer Meeresforscher die vorherrschende wissenschaftliche Meinung, dass der Wasserkreislauf an der südostafrikanischen Küste auch in der Vergangenheit regional durch den Indischen Ozean beeinflusst wurde, wie es in der heutigen Zeit der Fall ist.

In unseren Klimamodellen haben wir die Verbindung zwischen dem Nordatlantik und dem afrikanischen Regengürtel bereits beobachtet , erklärt Klimamodellierer Dr. Matthias Prange Bislang fehlten uns aber die Daten, um diesen Zusammenhang zu belegen. Anhand der neu gewonnenen Ergebnisse können wir prüfen, wie exakt unsere Modelle das Klimasystem erfassen. So gelingt es, Klimamodelle weiter zu verbessern, um genauere Prognosen für die Zukunft zu ermöglichen.

Mit Hilfe eines neuen Massenspektrometers am MARUM war Enno Schefuss in der Lage, an kleinsten Mengen einzelner chemischer Verbindungen Wasserstoff zu messen. Den Geochemiker interessiert dabei das Verhältnis der Wasserstoffisotope. Denn je nach Niederschlagsmenge verändert sich das Verhältnis von schwerem zu leichterem Wasserstoff im Regen. Diese Information speichern Pflanzen in ihren Molekülen. Einige dieser chemischen Verbindungen sind so robust, dass sie Jahrhunderttausende überstehen können. Die untersuchten Proben wurden 2005 mit dem Forschungsschiff METEOR vor der Küste Mosambiks gewonnen. Hier finden sich nicht nur Ablagerungen aus dem Indischen Ozean, aus denen die Meerwassertemperaturen rekonstruiert wurden. Es lagern sich zudem Stoffe ab, die der Sambesi vom Land ins Meer spült, wie zum Beispiel die Überreste der Pflanzen mit den für Klimaforscher so wichtigen Informationen.

Die neu gewonnenen Erkenntnisse halten für Enno Schefuss und seine Kollegen aber bereits weitere interessante Forschungsfragen bereit: Wir wollen nun die Methode verfeinern, um auch die exakte Regenmenge bestimmen zu können. Ausserdem möchten wir mit unseren Methoden weitere Klimasysteme in anderen Regionen untersuchen und mit den Ergebnissen zu einem besseren Verständnis des globalen Wasserkreislaufes beitragen.

Quelle: MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen

  • twittern 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • teilen 

Related Posts

Beispiel Weingut

Forschung /

Meteoritenkrater in Frankreich auf einem Weingut entdeckt

wasser720

Naturschutz /

Sonare, Hydrophone und autonome Roboter sollen für mehr Sicherheit an Talsperren und Dämmen sorgen

wasser720

Umweltschutz /

Rekordfluten und Rekordtrockenheit – Extremereignisse durch Klimawandel

‹ Erdrotation: Messung von Schwankungen der Erdachse › Schifffahrt: Gütermotorschiff liegt quer im Main – Mainabschnitt gesperrt

Kategorien

  • Allgemein (541)
  • Archäologie (4)
  • Atomkraft (99)
  • Erdbeben (1.050)
  • Erdrutsch (60)
  • Ernährung (306)
  • Feuersbrünste (27)
  • Fluten (424)
  • Forschung (837)
  • Gesundheit (539)
  • Naturschutz (596)
  • Paläontologie (2)
  • Satellitenbilder (8)
  • Seuchen (1.453)
  • Stürme (155)
  • Umweltschutz (446)
  • Vulkane (148)
  • Wissenschaft (603)

Werbung

RSS Umwelt Blogger RSS Feed

  • Alt- Textilmarkt im Umbruch Mittwoch, 22 März, 2023
  • Online oder per App: Mehr Menschen kompensieren CO2-Emissionen im Netz Mittwoch, 22 März, 2023
  • Drohnen sammeln Umweltdaten Mittwoch, 22 März, 2023
  • Süßstoff bleibt als Leuchtspur im Trinkwasser Dienstag, 14 Februar, 2023
  • Winzigste Nanopumpen für gezielten Transport von Flüssigkeiten und Nanopartikeln Montag, 13 Februar, 2023
  • Bioaktive Beschichtung für Papierverpackungen als Ersatz für Kunststoffverpackungen bei Lebensmitteln Mittwoch, 1 Februar, 2023

Back to Top

Blogroll

  • Blogging Inside
  • Energie Blog
  • Science Blogger
  • Trending News
  • Trends im Netz
  • WP Ezine

Seiten

  • Datenschutz
  • Erdbeben Ticker
  • Erdbeben weltweit
  • Impressum
  • Nutzungsbedingungen
  • Sonnen Aktivität
  • Vulkan Aschewolken Global
  • Wolken Europa
© Seismoblog 2023
Seismoblog, das Online Magazin zum Thema Umwelt, Natur, Gesundheit und Ernährung.