• Datenschutz
  • Impressum
Seismoblog
Das Natur und Umwelt Nachrichten Portal
  • Start
  • Erdbeben Ticker
    • Erdbeben weltweit
  • Satellitenbilder
    • Sonnen Aktivität
    • Vulkan Aschewolken Global
    • Wolken Europa

Forschung

Vaterpflanzen können veränderte Gene für sich behalten

Birgit Hoffmann Montag, 16 April, 2007

Max-Planck-Wissenschaftler bestätigen, dass nur Mutterpflanzen verändertes Erbgut in Chloroplasten weitergeben

Männer sind anders, Frauen auch – ähnliches gilt auch für die Pflanzenwelt. Auch hier spielen die Unterschiede zwischen den Geschlechtern eine Rolle, speziell was die Weitergabe von Erbanlagen betrifft. Anders als die Gene im Zellkern werden die in Chloroplasten enthaltenen Gene bei den meisten Pflanzen nur von der Mutter vererbt. Dies könnte die Sicherheit beim Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen verbessern. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie haben nun bestätigt, dass sich mit der Chloroplastentransformation veränderte Gene nur äusserst selten von Kulturpflanzen auf solche in Nachbarkulturen oder auf Wildpflanzen überspringen: Manipulieren sie nur die Erbinformation in den Chloroplasten männlicher Gewächse, tragen nur sehr wenige Pollen die genetische Änderung – so dass das Risiko, die Genvarianten in der Nachbarschaft zu verteilen, auf ein Minimum sinkt. (Proceedings of the National Academy of Sciences, 9. April 2007)
 
Das neue Verfahren beruht auf der gentechnischen Veränderung der Chloroplasten, jener Teile der Zelle, in denen die Photosythese abläuft und die eine eigene, vom Zellkern unabhängige genetische Information enthalten. Da diese und die in ihnen enthaltenen Gene nur von der Mutter weitergegeben werden, bleiben Eigenschaften einer gentechnischen Veränderung auf die weibliche Linie beschränkt. Auf dieser Besonderheit basiert das Verfahren der Chloroplastentransformation, mit der Stephanie Ruf und ihre Kollegen aus der Forschungsgruppe von Prof. Ralph Bock am Max-Planck-Institut in Golm bei Potsdam das Risiko von Auskreuzungen reduzieren möchten.

Im Mittelpunkt der aktuellen Studie stand die Frage, ob die Gene in den Chloroplasten tatsächlich ausschliesslich von der Mutter vererbt werden oder ob sie gelegentlich auch väterlicherseits weitergegeben werden. Dazu gibt es bislang widersprüchliche Erkenntnisse. Als Studienobjekte dienten den Forschern als mütterliche Kreuzungspartner unveränderte Pflanzen sowie männliche Partner, die sie im Chloroplasten-Erbgut mit Resistenzen gegen zwei Antibiotika und mit einem Gen für einen grünen Farbstoff markiert hatten. Diese drei Erkennungsmerkmale wählten sie, um spontane Resistenzen durch Mutation von ererbten Widerstandskräften besser unterscheiden zu können.

Als Testobjekte untersuchten die Biologen mehr als zwei Millionen Samen. Sie säten diese zunächst auf Nährböden mit einem der beiden Antibiotika aus, gegen die ihr Vater in seinen Chloroplasten eine eingebaute Resistenz trug. Dann untersuchten die Wissenschaftler die Keimlinge, die in diesem für Tabakpflanzen ohne Antibiotika-Resistenz tödlichen Ambiente gediehen waren, unter dem Mikroskop auf den grünen Farbstoff. Nur 39 Samen blieben übrig, die alle drei Merkmale enthielten. Dieses Ergebnis entspricht einer Wahrscheinlichkeit für die Weitergabe von weniger als einem 50 000stel. Damit bestätigten sie, dass die Chloroplastentransformation ein zuverlässiges Verfahren darstellt, um die Wahrscheinlichkeit von Auskreuzungen in Tabak zu verringern.

Originalveröffentlichung:

Stephanie Ruf, Daniel Karcher, und Ralph Bock
Determining the transgene containment level provided by chloroplast transformation
Proceedings of the National Academy of Sciences, 9. April 2007

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft

  • twittern 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • teilen 

Related Posts

Global - Weltweit

Forschung /

Studie zeigt nicht erwartete Verstärkung der Walker -Zirkulation auf

forschung

Forschung /

Was kleinste Augenbewegungen ausmachen

Erdbeben 011

Forschung /

Felssturz: Schockwellen an unterirdischen Internet-Glasfaserkabeln nachgewiesen

‹ Illegaler Genreis kontaminiert legalen Genreis › Konsequenzen des Klimawandels für Forschung und Gesellschaft

Kategorien

  • Allgemein (542)
  • Archäologie (4)
  • Atomkraft (99)
  • Erdbeben (1.086)
  • Erdrutsch (61)
  • Ernährung (306)
  • Feuersbrünste (28)
  • Fluten (426)
  • Forschung (845)
  • Gesundheit (543)
  • Naturschutz (597)
  • Paläontologie (2)
  • Satellitenbilder (8)
  • Seuchen (1.456)
  • Stürme (155)
  • Umweltschutz (446)
  • Vulkane (148)
  • Wissenschaft (609)

Werbung

RSS Aktuelle Trends im Web, Tipps zum Bloggen, WordPress und mehr

  • News Fatigue: Wenn die Nachrichtenflut überfordert Mittwoch, 16 April, 2025
  • Ghosting im Web Mittwoch, 16 April, 2025
  • Steigende Tendenz von Unternehmen, die sich mit KI beschäftigen Dienstag, 22 Oktober, 2024
  • Programmieren als Pflichtfach? Dienstag, 22 Oktober, 2024
  • Smart-Home-Technologie: Smart-Home-Anwendungen in fast jedem zweiten Zuhause Dienstag, 27 August, 2024
  • Zukunftstechnologie: Was halten Unternehmen vom Metaverse? Dienstag, 27 August, 2024

Back to Top

Blogroll

  • Blogging Inside
  • PHP Archiv

Seiten

  • Datenschutz
  • Erdbeben Ticker
  • Erdbeben weltweit
  • Impressum
  • Nutzungsbedingungen
  • Sonnen Aktivität
  • Vulkan Aschewolken Global
  • Wolken Europa
© Seismoblog 2025
Seismoblog, das Online Magazin zum Thema Umwelt, Natur, Gesundheit und Ernährung.